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Insolvenz für den Bayerischen Küchengroßmeister Alfons Schuhbeck

durch Klaus Lenser

Immer gut gelaunt – Alfons Schuhbeck

Der Fernsehkoch beklagt nicht erhaltene Staatshilfen. Offensichlich sind die Ursachen wohl vielfältig, Vorwürfe der Steuerhinterziehung, eine frühere Insolvenz und die eher etwas nachlässige Buchhaltung spielen wohl auch eine Rolle.

Die Vorzeichen waren schon Anfang 2021 ungünstig, als Alfons Schuhbeck sein mit einem Michelin-Stern bewertetes Restaurant »Alfons« schloss. Das neue Konzept ging nicht auf, im Gegenteil – jetzt steht es auch um alle seine Gastronomiebetriebe schlecht. Der 72-Jährige musste Insolvenz anmelden. Die offizielle Begründung lautet: »Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen wird am 14.7.2021 um 12 Uhr vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet«.

Betroffen sind die Gastronomiebetriebe und das Catering mit rund 50 Mitarbeitern. Schuhbeck hofft, den Gewürzhandel und sein Beratungsgeschäft retten zu können. Ursache für die Zahlungsunfähigkeit ist laut Schuhbeck in erster Linie die Corona-Krise. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung läuft seit zwei Jahren ein Steuerstrafverfahren, das Finanzamt fordert mehr als zwei Millionen Euro.

Alfons Schuhbeck der sich vom Koch zum Großunternehmer entwickelte und ein kleines Imperium aufgebaut hat, rund um das »Schuhbeck am Platzl« mit dem »Restaurant Orlando«, einem Weinbistro, einem Partyservice, einer Kochschule, einem Gewürzladen, einem Teeladen, einem Schokoladenladen und einer Eisdiele.

Andere Standbeine wie Schuhbeck’s TV-Shows, der Gewürzhandel und das Kochbuchgeschäft sowie die kulinarische Verpflegung des FC Bayern München liefen wie geschmiert. So medienwirksam Schuhbeck in der Öffentlichkeit auftrat, so wenig sorgfältig war offensichtlich seine Buchhaltung. Im Jahr 2019 wurde in Schuhbecks Betrieben eine Razzia durchgeführt, seitdem läuft auch ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. 

Das Insolvenzverfahren nimmt nun seinen Lauf, vorläufig bleiben die Betriebe geöffnet.

Foto: Archiv