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Excelsior Hotel Ernst Köln

durch Klaus Lenser
Excelsior Hotel Ernst

Gour-med

Die mehr als 2000 Jahre alte Römerstadt pflegt typisch „kölsche Charakteristika“ und legt Wert auf die Feststellung, eine Sonderstellung unter den Großstädten Deutschlands einzunehmen. Die positiven Attribute Kölns lassen sich auf das seit 159 Jahren bestehende Luxushotel Excelsior Ernst in direkter Nähe zum Kölner Dom übertragen. Der königliche Hofrestaurateur Carl Ernst eröffnete das Haus 1863 zunächst unter dem Namen Haus Ernst. Schnell zählte das Hotel zu den renommiertesten Grand-Hotels in Deutschland. Kaiser, Könige, Staatsmänner – Frauen in hohen Ämtern waren sehr selten – so wie der Adel und Stars und Sternchen gehörten zu den Stammgästen. Bald wechselte der Besitzer und Friedrich Kracht übernahm das Luxushotel. Kurze Zeit später starb er und Carl, der Sohn von Friedrich Kracht übernahm die Leitung. Dieser musste politisch bedingt von Brüssel nach Köln ziehen. Später zog er nach Zürich und heiratete Emma Pauline Baur, aus der Hoteliersfamilie, die unter anderem das ebenso berühmte Luxushotel Baur au Lac in Zürich besaß.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde, um den größtmöglichen Komfort anzubieten, das gesamte Gebäude neu und modern umgebaut und renoviert. Viele Zimmer verfügten über ein eigenes Bad mit fließendem Wasser. Ein für diese Zeit ganz exklusiver Luxus. So ausgestattet änderte man den Namen des Hauses in „Excelsior Hotel Ernst“. Der Inbegriff einer Kölner Hotelinstitution war geboren. Den 2. Weltkrieg überstand das Luxushotel schwer beschädigt. Allein die Tatsache, dass man am Gebäude deutlich darauf hinweisen konnte, dass der Besitzer Schweizer war, verhinderte Schlimmeres. Erst im Juni 1948 gaben die Alliierten das Hotel frei. Ein neuer Anfang in die Luxus-Ära begann und das Excelsior Ernst konnte sich wieder als erstes Haus am Platz etablieren.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Kölner Gesellschaft liebt sein „Ernst“ und lässt sich dort verwöhnen. Die Restaurants „Hanse Stube“ und „taku“ gehören zu den empfehlenswerten Feinschmeckerzielen. Sie sind einzureihen in die Spitze Kölner Fine Dining Restaurants. Das „taku“ mit Küchenchef Mirko Gaul wird seit mehr als zehn Jahren mit einem Michelin Stern gewürdigt.

Die „Hanse Stube“ mit Joschua Tepner am Herd ist auf dem besten Weg, den ehrenvollen Stern zu erkochen. Küchenchef Tepner, seit September 2019 verantwortlich für die traditionell prestigeträchtige Hanse Stube, hatte Corona bedingt nicht sehr viele Möglichkeiten, seine Kochleidenschaft auszuleben und kann erst jetzt seit den Lockerungen seine exzellenten Menus und Gerichte den Gästen präsentieren.

Joschua Tepner
Joschua Tepner

Das Team um Joschua Tepner, 1. Souschef Tobias Brandt, 2. Souschefin Anita Hinrichs, Chef Pâtissier Fabian Scheithe, seit zwei Jahren auch für die Desserts im „taku“ verantwortlich, Restaurantleiter Robert Demers und die junge hochtalentierte Junior Sommelière Lashey Welters sind hochmotiviert und bereiten ihren Gästen mit Begeisterung, Leidenschaft und Kompetenz den bestmöglichen Genuss und einen entspannten Aufenthalt.

Dem Küchenchef ist es gelungen, unter Berücksichtigung der traditionell klassischen Küche die „Hanse Stube“ zu einem Kölner Spitzen Gourmetrestaurant zu etablieren. Sein Signaturmenu ist aus regionalen, saisonalen, frischen Produkten zubereitet. Die Berücksichtigung der Jahreszeiten beim Wareneinsatz ist dem Küchenteam sehr wichtig. Das sei auch ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und Qualität, betont Joschua Tepner.

Medaillon vom Seeteufel
Medaillon vom Seeteufel

Jeder Gang ist ein kulinarisches Erlebnis, in dem alle Aromen miteinander so harmonieren, dass keine Nuance verloren geht oder eine Dominanz entsteht. Hervorzuheben sind seine innovativen Kreationen wie zum Beispiel das Medaillon vom Seeteufel mit gebratenem Kopfsalat, Liebstöckel, Gurke und Joghurt. Der Fisch ist perfekt gegart, saftig und von leichter Textur. Die Abstimmung mit den Beilagen vereint alles zu einem feinen Bouquet, das sich wohlschmeckend ergänzt. Der dazu gereichte weiße Burgunder von Les Héritiers du Comte Lafon erhöhte den Genuss. Die „Hanse Stube“, für viele Kölner ein Wohnzimmer-Ersatz, hat sich trotz oder vielleicht sogar wegen der Beibehaltung seines bürgerlichen Bekenntnisses zu einem Gourmet-Restaurant entwickelt, das ganz sicher sehr bald von den führenden Tester-Institutionen die verdiente Anerkennung erfahren wird. Daran werden auch die 7,5 Tonnen Gänse, die alljährlich in der Gänsesaison hier zu köstlichen Gänsebraten verarbeitet werden, nichts ändern. Kein anderes Restaurant in Köln und der näheren Umgebung ist so beliebt und bekannt für seine exzellenten, viel gelobten Gänsegerichte im Herbst und Winter jeden Jahres.

Futuristisch elegantes Ambiente im Restaurant taku
Futuristisch elegantes Ambiente im Restaurant taku

Unvergesslichen Genuss erleben Gourmets, Connaisseure und Liebhaber asiatischer Aromen, im (leider nur) mit einem Stern bewerteten Restaurant „taku“. Küchenchef Mirko Gaul steht seit 2009 zunächst als Demichef im „taku“ am Herd. Im Jahr 2012 wurde ihm die Verantwortung als Chefkoch übertragen, ein Glücksfall für das Restaurant. Sein Wille, etwas Neues, Kreatives den Gästen zu bieten, inspirierte den Küchenchef zu asiatischen Interpretationen, für die er bald nach Übernahme der Küche den ersten Stern erhielt. Mit seinen innovativen Ideen entstand die bis heute perfektionierte asiatische Küche, mit der er in die Liga „Deutschlands beste Köche“ avancierte. Seine Menus entwickelt er auf der Grundlage bester Zutaten, aus denen er mit handwerklichem Geschick seine Gerichte in Harmonie mit Textur, Form und filigranen Aromen zusammenstellt.

Mirko Gaul, Küchenchef im taku
Mirko Gaul, Küchenchef im taku
Asiatisch inspirierte Köstlichkeiten im Sternerestaurant taku
Asiatisch inspirierte Köstlichkeiten im Sternerestaurant taku

Die Präsentation der einzelnen Gänge wirkt wie eine Symbiose zwischen den Gerichten und dem etwas futuristisch anmutenden, aber eleganten Ambiente des Restaurants. Anregungen und Innovationen findet Mirko Gaul bei seinen häufigen Asienbesuchen, die mehr der Ideen- und Produktfindung dienen und nicht dem Urlaub. Ob Tokyo, Bangkok oder anderswo in Asien, die typischen Aromen, Kräuter und Gemüsevielfalt eröffnen ständig neue Möglichkeiten, die er mit seinen kreativen Menus im „taku“ einbringt. Seine wechselnden Menus sind ein optimales Geschmackserlebnis, das perfekt ergänzt wird durch die von Maître Daniel Malskorn empfohlenen Weine.

Das filigrane Zusammenspiel der mal würzigen, mal milden Aromen Asiens und den passend abgestimmten Naturweinen zeichnet die hohe Schule der „taku“- Küche aus. Dieser Anspruch macht das „taku“ zu einem der besten Restaurants mit ostasiatischer Küche in Deutschland. Jeder Gang des Menus lässt erkennen, dass hier ein Team am Herd steht mit höchsten Anforderungen an sich selber und ständig auf der Suche nach neuen Harmonien auf dem Teller. Begeistert waren wir von dem Hamachi mit Rettich, Kimizu und Soja. Alle Zutaten waren perfekt aufeinander abgestimmt. Ein weiteres Highlight des Degustationsmenus war der Gang mit Rotbarbe im Tom Yum Gung-Sud, Spinat und Passepierre. Neben dem Degustatiosmenu gibt es ein vegetarisches Menu. Beide Menus werden in 4 bis 6 Gängen angeboten, nach Wunsch mit Weinbegleitung, was wir sehr empfehlen. Einige der vom Maître empfohlenen Weine würde mancher Gast eher nicht zu den Gerichten ordern. Die Degustation bestätigte die Sorgfalt und erstklassige sensorische Kompetenz die dieser Weinempfehlung zugrunde lag.

Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass in der Hanse Stube Stoffservietten, nach gutem Brauch der Gourmetrestaurants, mit einem Knopfloch gereicht werden. So kann man wie früher seine Serviette wieder da platzieren, wo sie hingehört, nämlich als Schutz für Hemd und Bluse.

Mit den beiden Restaurants bekräftigt das Excelsior Ernst einmal mehr, das es den ersten Platz in der Kölner Luxushotellerie einnimmt. Ein weiterer Hinweis auf institutionelle Tradition ist der seit vielen Jahren beliebte Afternoon Tea in der Lobby oder auf der Empore. Diese original English Tea Time in Begleitung von Live Piano Musik von Steinway Pianistin Robin Meloy Goldsby wird täglich in der Zeit von 15 – 18 Uhr auf Vorbestellung serviert. Freitag bis Sonntag kann man auch ohne vorherige Reservierung diesen stilvollen Genuss erleben.

Wer lieber feine, ausgewählte Spirituosen bevorzugt, sollte nicht an der Bar vorbeigehen. Hier finden sich auch viele Kölner ein, die den Tag ausklingen lassen und sich bei erlesenen hochwertigen Getränken entspannen.

Hoteldirektor Georg Plesser leitet seit Januar 2020 das Hotel. Er hat das Haus mit Umsicht sicher durch die schwere Zeit der Pandemie geführt. Mit viel Energie und guter Personalführung ist es ihm gelungen, alle Mitarbeiter im Team zu halten, wofür die Gäste sehr dankbar sind.

Elegante Suite mit Domblick
Elegante Suite mit Domblick

Leider werden Luxushotels wie das Excelsior Ernst in Köln seltener, umso wichtiger ist es, das die wenigen Häuser mit großartiger Geschichte und stolzer Hoteltradition erhalten bleiben. Wie heißt es doch so treffend: Tradition bedeutet, das Gute bewahren und das Neue nutzen! So wie das Excelsior Hotel Ernst sich den Besuchern seit vielen Jahren präsentiert. Mit Tradition, aber modern, stilvoll, mit unverwechselbarem Charme und immer bereit, den Gästen das Beste anzubieten oder zu ermöglichen!

Nicht nur die Restaurants sind einen Besuch im Excelsior Hotel Ernst wert, die wunderschön restaurierten Zimmer und Suiten, zum Teil mit direktem Blick auf den Kölner Dom, sind alle äußerst luxuriös ausgestattet und bieten dem Gast allerhöchsten Komfort. Das freundliche Team des Hauses trägt zum Wohlfühlambiente bei.

Fotos: Hotel Excelsior Ernst, Gour-med

Info:
Hotel Excelsior Ernst
Domplatz/Trankgasse 1-5
50667 Köln
Tel.: +49 221 270 0
www.excelsiorhotelernst.de