Der ökologische Weinbau in Deutschland verzeichnet seit mittlerweile etwa 40 Jahren einen kontinuierlichen Zuwachs. Die Anbauflächen im Öko-Weinbau haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Schätzungsweise 9.300 Hektar Weinberge (2018) werden mittlerweile ökologisch bewirtschaftet, das entspricht einem Anteil von rund 9 % der Gesamtrebfläche. Prozentual gesehen steht Deutschland damit auch im internationalen Vergleich gut da.
Wie arbeiten ökologisch ausgerichtete Betriebe?
Der Unterschied zum normalen Weinbau liegt insbesondere in der Bearbeitung der Weinberge. Es ist zudem der ideologische Ansatz, der den Unterschied ausmacht – das Ziel, ein ausbalanciertes Ökosystem im Weinberg zu erhalten. Dies erfolgt ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Substanzen, um so die Belastung der Umwelt möglichst gering zu halten. Das beginnt bei der Düngung, wo keine Mineraldünger sondern nur Humus, Kompost oder andere organischen Nährstofflieferanten eingesetzt werden und setzt sich beim Pflanzenschutz fort. Hier werden nur reiner Schwefel und Kupfer gegen den echten und falschen Mehltau eingesetzt. An Stelle von Schwefel wird in letzter Zeit sogar häufig schon erfolgreich Backpulver (Natriumbikarbonat) verwendet. Außerdem wird versucht mit Pflanzenstärkungsmitteln die Widerstandsfähigkeit der Reben zu erhöhen. Unkräuter im Weinberg werden ausschließlich mechanisch, das heißt ohne chemische Herbizide entfernt. Um das Bodenleben und die Artenvielfalt in den Weinbergen so aktiv wie möglich zu erhalten werden außerdem alle ökologisch bewirtschafteten Weinberge zwischen den Rebzeilen mit verschiedensten Pflanzen begrünt. Die Umstellung vom konventionellen auf den biologischen Weinbau dauert drei Jahre. „Wein aus Trauben“ – mit diesem schlichten Titel für ihre neue, gemeinsame Broschüre greifen die Verbände im ökologischen
Weinbau den deutlichen Trend hin zu herausragenden Bio-Qualitäten beim Weingenuss auf.