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durch Klaus Lenser

Grünenthal beginnt mit der klinischen Entwicklung eines Glukokortikoid Rezeptor Modulators

Grünenthal gab bekannt, dass die ersten Teilnehmer in eine Phase-I-Studie mit einem Glukokortikoid-Rezeptor-Modulator aufgenommen wurden. Dabei handelt es sich um einen oral verfügbaren Arzneimittelkandidaten. Grünenthal strebt die Entwicklung einer Therapieoption an, die eine breite entzündungshemmende Wirkung aufweist und gleichzeitig ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil bietet als aktuelle Glukokortikoid-basierte Medikamente – zu dieser Gruppe gehört beispielsweise Prednisolon.

An der Phase-I-Studie werden 80 gesunde Probanden teilnehmen. Die Studie ist als direkter Vergleich zwischen Grünenthals Arzneimittelkandidat und Prednisolon, einem gängigen therapeutisch genutzten Glukokortikoid[1], konzipiert. Durch die Auswertung verschiedener Biomarker wird die Studie den Einfluss des Arzneimittelkandidaten auf den Knochenstoffwechsel und den Blutzuckerspiegel untersuchen. Verminderte Knochenbildung, die zu Osteoporose führen kann, sowie ein erhöhter Blutzuckerspiegel, der das Diabetes-Risiko erhöht, gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen von Glukokortikoiden. Dadurch ergeben sich trotz ihrer Wirksamkeit starke Einschränkungen für ihre langfristige Anwendung.[2],[3],[4]Die Ergebnisse der Studie sollen im ersten Quartal 2022 vorliegen.

Bei dem Arzneimittelkandidaten handelt es sich um eine Entwicklung von Grünenthal und den derzeit am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoff des Glukokortikoid-Rezeptor-Modulator-Programms des Unternehmens. Präklinisch zeichnet sich die Substanz durch eine mit Prednisolon vergleichbare entzündungshemmende Wirksamkeit aus, zeigt jedoch ein verbessertes Profil bezüglich Glukokortikoid-typischer Nebenwirkungen.

Für Grünenthal ist diese Phase-I-Studie der jüngste Meilenstein in der Weiterentwicklung des Forschungsportfolios. Kürzlich kündigte das Unternehmen eine weitere Phase-I-Studie mit seinem Nociceptin/Orphanin Peptid Rezeptor (NOP)-Agonist zur Behandlung von chronischen neuropathischen Schmerzen an. Darüber hinaus informierte Grünenthal über mehrere Phase-III-Studien, die noch im Jahr 2021 gestartet werden sollen.

Glukokortikoide sind eine Klasse von Kortikosteroiden, die dem körpereigenen Steroidhormon Cortisol ähneln. Glukokortikoide besitzen eine stark entzündungshemmende Wirkung, unabhängig von der Ursache der Entzündung. Daher werden sie zur Unterdrückung bzw. Behandlung verschiedener allergischer Reaktionen, Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen sowie von Krankheiten eingesetzt, die durch ein überaktives Immunsystem verursacht werden. Die langfristige Verabreichung von Glukokortikoiden kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, darunter Osteoporose und einem erhöhten Blutzuckerspiegel.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.grunenthal.com

LinkedIn: Grunenthal Group

Instagram: grunenthal