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Wo gibt’s den besten Galapagos-Kaffee?

Mathias Espinosa Knoche

durch Klaus Lenser

 

Die Galapagos-Insel Santa Cruz ist bekannt, weil hier die wohl größte Riesenschildkröten-Art lebt. Männchen können bis zu 300 Kilogramm wiegen, weil sie viel Nahrung zur Verfügung haben. Die Insel überrascht aber auch mit sehr fruchtbaren Böden, auf denen Kaffee, Kakao sowie Obst und Gemüse wachsen.

Santa Cruz war die letzte der vier großen Galapagos-Inseln, die besiedelt wurde. Die ersten Siedler kamen hauptsächlich aus Europa (Norwegen/Deutschland) und konnten sich auf Santa Cruz vor und während des zweiten Weltkrieges niederlassen.

Kaffee-Farm im Hochland von Santa Cruz: Romer Ochoa begutachtet seine Kaffeepflanzen

Anfang der 1940er-Jahre siedelten sich auch mehrere Familien aus Ecuador an, die ein besseres Leben auf Santa Cruz beginnen wollten – sei es, weil durch die US-Militärbasis auf der Nachbarinsel BALTRA Arbeitskräfte gebraucht wurden oder wegen des verheerenden Erdbebens im Jahr 1949 im Hochland von Ecuador. Damals versprach die Regierung den Überlebenden Land auf den Galapagos-Inseln.

Der Anfang war schwer: Es gab keine Straßen, keine Schule, man konnte nur mit Eseln Lebensmittel und andere Güter ins Hochland transportieren. Europäer und Ecuadorianer hielten zusammen und unterstützten sich gegenseitig. Fischer tauschten ihren Fang gegen Kochbananen, Kartoffeln und Gemüse. Geld war unwichtig.

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Daniel Bolaños serviert seinen Gästen Kaffee aus einer italienischen Espresso-Maschine, die mit Solarenergie hergestellt wurde

Um als Landwirt Erfolg zu haben, muss man große Mengen Regenwasser sammeln. Dazu braucht man ein Haus mit großen Flächen auf dem Dach und einen riesigen Wassertank. Es regnet am meisten in der heißen Jahreszeit (Januar bis Mai), weil wegen der starken Hitze viel Wasser verdunstet. Daraus entstehen dicke Wolken, die starke Regenfälle produzieren. Die ganze Natur an Land blüht dann auf. Landechsen, Riesenschildkröten und Landvögel fühlen sich wie im Schlaraffenland. In dieser Jahreszeit wachsen die größten Wassermelonen. In der kühleren Sprühregen-Saison (Mai bis Dezember) sät man Spinat, Brokkoli und Salat. Der Absatzmarkt für diese Produkte sind lokale Hotels, Restaurants, Cafés, aber auch die Expeditionsschiffe. So werden über den Tourismus viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft geschaffen und erhalten.

Galapagos-Kaffee – eine Berühmtheit weltweit

Die Kaffeepflanzen, die heute auf den Farmen der Inseln Isabela, San Cristobal, Floreana und Santa Cruz großgezogen werden, stammen von diesen ersten Kaffeesträuchern ab. Einige Kaffee-Experten führen den besonders guten Geschmack unter anderem auch darauf zurück, dass er nicht mit anderen Kaffee-Arten gemischt wurde.

Die einheimischen Kaffeeanbauer haben es geschafft, ihren Kaffee an die besten lokalen Cafés und Restaurants zu verkaufen. Galapagos-Kaffee wird auch in den Supermärkten angeboten. Da er in kleinen Mengen produziert wird und die Lohnkosten auf den Galapagos-Inseln vergleichsweise hoch sind, hat der Kaffee seinen Preis.

Wenn man lokale Kaffeekenner fragt, wo man in Puerto Ayora den besten Galapagos-Kaffee trinken kann, werden immer wieder die Namen „Media Luna“ und „Galapagos Deli“ genannt. Sehr oft hört man auch: „Geh zum Islander, da gibt es nicht nur sehr guten Kaffee, sondern auch lokales Frühstück.“ Das Café „Islander“ liegt nur zwei Blocks vom Meer entfernt, etwas hinter der geschäftigen Avenida Charles Darwin. Das Café Islander eröffnete im Oktober 2021 und verfügt über Platz für bis zu 40 Gäste. Die Besitzer, das Ehepaar Daniel Bolaños und Maria Belen Andrade, sind schon in dritter Generation „Galapagueños“. Daniel Bolaños serviert seinen Gästen Kaffee aus einer italienischen Espresso-Maschine, die mit Solarenergie hergestellt wurde.

Schon Daniels Großvater hatte Erfahrung im Rösten von Kaffee und hat diese an seinen Enkel mit vielen Geheimtipps weitergegeben. Der Galapagos-Kaffee hat einen sehr eigenen Geschmack. Mit großer Wahrscheinlichkeit spielen die Mineralien in der vulkanischen Erde eine wichtige Rolle, aber auch, dass die Kaffeepflanzen sorgfältig gepflegt werden. „Entscheidend ist jedoch die Kunst des Röstens und eine gute Kaffeeröstmaschine“, ist Bolaños überzeugt. An dieser haben die Besitzer des Islander Café nicht gespart. Die energie-effiziente Röstmaschine hat 40.000 US-Dollar gekostet. Sie erreicht sehr schnell hohe Temperaturen – und in nur zwölf Minuten den idealen Röstpunkt für die Kaffeebohnen.

Der Galapagos-Kaffee hat es längst auch bis nach Deutschland geschafft. Hier wird er unter anderem von der Kaffee-Manufaktur Wacker‘s in Frankfurt verkauft.

Fotos: Islander Café, Mathias Espinosa Knoche



Weitere Informationen:

www.galapagos-pro.com

Tel:+49 (0)69-71914030

E-Mail: info@galapagos-pro.com