Home Allgemein Hotel Seeblick ****S – Genuss, Ruhe, Entspannung und Nordseeluft auf Amrum

Hotel Seeblick ****S – Genuss, Ruhe, Entspannung und Nordseeluft auf Amrum

durch Klaus Lenser
Amrum

Susanne Plaß

Ein eisiger Wind peitscht die Schneeflocken über den endlos weiten Kniepsand, die See schubst Eisschollen vor sich her, die sich am Strand zu bizarren Kunstwerken auftürmen. Amrum ist in diesem knackigen Februar 2021 zum Winter-Wunderland geworden. Ach, könnten diesen Traum aus Freiheit, Natur und Urgewalten doch mehr Gäste erleben, sie würden statt nur im Sommer auch im Winter auf die rund 10 km lange und 2,5 km breite Nordseeinsel zum Entschleunigen kommen.

Von November bis zum 10. Januar 2021 bescherte der zweite Corona-bedingte Lockdown den Insulanern ein Minus von 94.200 Übernachtungen und einen Verlust aus der touristischen Netto-Wertschöpfung von nahezu 8 Millionen Euro. Das geht langsam an die Substanz! Die zehn Hotels auf der Insel dürfen derzeit nur beruflich Reisende aufnehmen und schlossen das Jahr 2020 mit einem Minus von über 17% ab. Keine Zeit zum Klagen hat Familie Hesse mit ihrem ****S Seeblick Genuss und Spa Resort in Norddorf auf Amrum. Als Anfang November alle schließen mussten, haben sie ihre lang geplanten Modernisierungsmaßnahmen um zwei Monate vorverlegt – die Firmen zogen mit. Fast 1,3 Millionen Euro wurden in die Zukunft investiert, davon allein 680.000 Euro in das Küchenparadies. Auf einer Insel ist es gar nicht so leicht, sein altes Mobiliar und funktionstüchtige Küchengeräte im Umlauf zu halten. „Wir haben ein Zelt auf unserer Terrasse aufgestellt und jeder konnte sich für Kleingeld nehmen, was er brauchte. Die Restauranteinrichtung haben wir dann für einen Glücks-Euro an einen Kollegen nach Heide verkauft“, erzählt Angelika Hesse. Sie hatte die 1913 erbaute Villa 1982 von ihren Eltern übernommen, alles abgerissen und das heutige Ensemble errichten lassen.

Gunnar Hesse ist mehr als glücklich im neuen Küchenparadies von Palux
Gunnar Hesse ist mehr als glücklich im neuen Küchenparadies von Palux
Feinheimische Küche
Feinheimische Küche

Als ihr Mann im Jahr 2000 verstarb, kamen ihr Sohn Gunnar Hesse mit seiner Frau Nicole zurück nach Amrum. Beide hatten gerade ihre Meisterprüfungen als Koch und Hotelfachfrau in der Tasche und wollten sich eigentlich in der Welt umschauen. Sie blieben auf Amrum, zogen ihre beiden Kinder Jannis und Jule groß, die einmal das gastgewerbliche Erbe antreten sollen. 2007 übernahmen sie gänzlich die Geschäftsführung und wie bei jeder Generation drücken auch Nicole und Gunnar Hesse dem Hotel ihren Stempel auf. Mithilfe der Kieler Tourismusberater Cordes & Rieger fanden sie einen neuen, maritimen Stil für ihr 4-Sterne-Superior-Hotel. Neben der zeitgemäßen und der Insel angepassten Einrichtung gehört im digitalen Zeitalter auch eine aussagekräftige, leicht zu bedienende Internetseite sowie das aktive Posten von kurzen Filmen, wichtigen Infos und ansprechenden Bildern in den Social Media Kanälen dazu. Hier sind Gunnar und Nicole wahre Profis und lassen ihre vielen Stammgäste auch in der schwierigen Zeit nicht ohne Eindrücke von der Nordseeinsel. Diese danken es ihnen mit zahlreichen Likes und Buchungen.

Gerade wurde das Herzstück, eine nagelneue Palux Küche mit Kapazitäten für bis zu 200 Gäste pro Abend, installiert. Das Prachtstück in dem 100 qm großen Reich von Patron Gunnar Hesse ist der Maître Herdblock mit zwei vollflächigen Induktionsherden. In den 30 Kühlschubladen können die überwiegend regionalen Produkte bis zur Verarbeitung lagern. Im neuen Elektrokipper werden künftig Saucen mit bis zu 80 Litern gekocht. Innovativ ist der Nudelkocher mit Eiweiß-Abschneider für stets klares Wasser. Gunnar Hesse und sein engagiertes Team dürfen jetzt in einer Küche der kurzen Wege arbeiten. Alle Posten haben das, was sie brauchen, direkt vor oder neben sich platziert. Auch auf die Hygiene wurde großen Wert gelegt: alle Geräte, die Wasser benötigen, sind selbstbe- und abfüllend. Im Nebenraum sorgt die Spülstraße von Winterhalter für sauberes Geschirr und die Hygieneanlage von Dr. Schnell für automatisierte Dosierung des Putzwassers. Nachhaltigkeit ist bei Familie Hesse wichtig. So sind alle Kühlanlagen an die Wärmerückgewinnung angeschlossen, und eine Energiespar-Optimierungsanlage sorgt für 30 % Einsparungen der angeschlossenen Geräte. „Unser neues, cloudbasiertes Kassenprogramm der Bremer Firma Gastronovi ist einfach genial. Wir haben damit nicht nur volle Kostenkontrolle und können unser Personal besser einplanen, auch unsere Gäste profitieren und können sich über unsere Homepage ihre Speisen jetzt direkt aus unserer Küche bestellen“, erklärt Gunnar Hesse begeistert mit Blick auf den Monitor am Pass. Im Seeblick wird viel Wert auf die Sicherheit gelegt mit Maskenschutz, Abstandsregeln und Desinfektionsstationen. Das 4-Sterne-Superior-Hotel hat sich fit für den Ansturm der Gäste gemacht und alles getan, um ihnen eine sichere und angenehme Zeit auf Amrum zu bereiten.

„Das Publikum auf Amrum gestaltet sich sehr heterogen und besteht aus rund 60 % Stammgästen: von Familien bis anspruchsvollen Genießern, Campingurlaubern bis Individualisten, Paaren und Menschen, die sich stressfrei und ungezwungen auf unserer Insel entschleunigen“, so Amrums Touristikmanager Frank Timpe, der zugleich an die Gäste appelliert: „Die medizinischen Möglichkeiten und Kapazitäten auf Amrum sind begrenzt. Hier tragen wir alle Verantwortung, Disziplin und Umsicht zu wahren, um die eigene Gesundheit und insbesondere die unserer Mitmenschen nicht zu gefährden.“

Die Menschen wollen wieder reisen, aber nicht zu weit vom Heimatort entfernt mit dem Gefühl der Sicherheit, Planbarkeit und kurzfristigen Änderungsmöglichkeit. „Schleswig-Holstein ist durch seine einmalige Lage zwischen Nord- und Ostsee ein Urlaubsparadies mit hoher Abhängigkeit vom Tourismus. Unsere Beherbergungsbranche ist sehr gut vorbereitet mit den notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie elektronischen Kontaktnachverfolgungsmöglichkeiten. Mit der nötigen Vorbereitungszeit können die Betriebe zu Ostern öffnen, wenn die Inzidenzzahlen weiter sinken und sicheres Reisen möglich ist“, sagt Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der TASH, zuversichtlich.

Fotos: Susanne Plaß, Seeblick

www.seeblicker.de

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